Kleine Schramme – großes Drama?

Kleine Schramme, großer Schreck – Erste Hilfe bei Schürf- und Schnittwunden

Schürfwunden entstehen bei Kindern sehr schnell. Beim Fahrradfahren, Inlineskaten oder beim Fangen spielen können schon kleinste Unebenheiten im Asphalt zum Sturz führen. Aufgeschürfte Knie oder eine Schürfwunde an der Hand sind häufig Folge des Unfalls, was für Kinder im ersten Moment sehr schmerzhaft ist. Kinder spielen ausgelassen und erkunden furchtlos ihre Umgebung. Die kleinen Abenteurer gehen gerne auf Entdeckungsreise, da kommt es auch häufiger Mal zu einer Schürfwunde oder kleinen Schnittverletzung bei Kleinkindern.

Dadurch entwickeln sie sich weiter und lernen, das nächste Mal vorsichtiger zu sein. Eltern brauchen sich daher keine Vorwürfe machen, dass sie nicht gut genug aufgepasst hätten. Wichtig ist: Ruhe bewahren. Es ist ganz normal, dass Wunden und kleine Verletzungen beim Spielen vorkommen.


Wie Sie Schürfwunden und kleine Schnittverletzungen bei Kindern richtig behandeln

Wir erklären Ihnen im Folgenden die erste Hilfe Maßnahmen, um Schürf- und Schnittwunden bei Kindern richtig zu behandeln.

Außerdem erfahren Sie in unserem Ratgeber, wie man eine Entzündung erkennt, worauf man in diesem Fall achten sollte und ab wann man mit einer Schürfwunde zum Arzt gehen sollte.

Wie Sie die Schürfwunde bei Ihrem Kind richtig behandeln

Eine Schürfwunde entsteht, wie der Name schon sagt, durch das Abschürfen von Haut. Das passiert, wenn die Haut durch Reibung an einer rauen Oberfläche, wie Asphalt oder Teppich, verletzt wird.

Beim Spielen kann es durch Unebenheiten im Boden oder auch durch einen Gleichgewichtsverlust zu Stürzen kommen. Besonders, wenn die Kleinen gerade dabei sind, das Laufen oder Fahrradfahren zu erlernen, sind sie noch unsicher auf den Beinen (oder dem Rad) und stürzen das ein oder andere Mal unsanft auf die Knie. Dass solche Unfälle passieren, ist völlig normal. Als Eltern sollte man jedoch wissen, wie die kleinen Verletzungen richtig zu behandeln und welche Erste Hilfe Maßnahmen zu ergreifen sind.

Generell kann man sagen, dass eine Erstversorgung der Schürfwunde bei leichten Abschürfungen der oberen Hautschicht immer selbst durchgeführt werden kann. Schwerere Verletzungen oder entzündete Wunden sollten jedoch immer von einem Arzt behandelt werden.

Schürfwunden
behandeln

Was ist bei einer Schürfwunde oder Schnittverletzung zu tun? Eine ausführliche Erklärung

Kleine Wunden selbst zu behandeln, ist nicht schwer. Sie sollten dennoch die aufgeführten Schritte befolgen, um das Infektionsrisiko zu minimieren und den Heilungsprozess der Verletzung zu begünstigen.

  1. Zunächst müssen Sie die Schürfwunde oder Schnittverletzung reinigen. Stellen Sie dafür sicher, dass die Wunde Ihres Kindes frei von Schmutz, Fremdkörpern oder sonstigen Rückständen ist. Kleine Steinchen können Sie mit einer desinfizierten Pinzette vorsichtig entfernen.
  2. Desinfizieren Sie die verletzte Stelle mit einem alkoholfreien Desinfektionsmittel, um ein Infektionsrisiko zu verringern. Ein alkoholfreies Spray ist für Kinder besonders zu empfehlen, da es schmerzarm aufgetragen werden kann, ohne zu brennen.
  3. Nachdem sich Ihr Kind ein buntes Pflaster ausgesucht hat, entfernen Sie die Schutzfolie. Eine Schlitzung der Folie sorgt für ein einfaches Handling. Je nach Art des Wundverbandes befindet sich diese am oberen Ende oder in der Mitte der Schutzfolie.
  4. Kleben Sie das Pflaster auf die betroffene Hautstelle und drücken Sie die Seiten sanft an.
  5. Wechseln Sie das Pflaster regelmäßig.

Gehen Sie in dieser Situation mit Ihrem Kind sehr einfühlsam um, da es möglicherweise Schmerzen hat und durch die evtl. blutende Wunde verängstigt ist. Besonders Schnittwunden am Finger können stark bluten und das Kind in Panik versetzen oder sogar zu einem leichten Schock führen.

Zeigen Sie ihm z. B. die bunten Pflastermotive, aus denen es sich eines aussuchen darf und erklären Sie, wie Sie genau vorgehen. Dadurch fühlt es sich geborgen und kann den Schock des Unfalls besser verarbeiten.

Wie oft muss ich das Pflaster bei meinem Kind wechseln?

Die Häufigkeit des Pflasterwechsels ist abhängig von der Art der Wunde, die Stärke der Blutung und von der Körperstelle, auf der das Pflaster angebracht ist. An viel bewegten Körperstellen wie z. B. an der Hand, am Finger oder am Fuß, muss ein Pflaster häufiger gewechselt werden als am Rücken oder am Bauch. Durch Bewegungen oder den Kontakt mit Wasser beim Händewaschen oder Duschen, kann sich ein Pflaster schneller von der Wunde lösen. Da besonders Kinder alles mit den Händen anfassen, bilden sich unter dem Wundverband schneller Bakterien. Durch Schmutz sowie Wasser und Seifenrückstände vom Händewaschen bildet sich ein feuchtes Klima, in dem sich Bakterien schneller vermehren und zu Infektionen führen könnten. Sie sollten das Pflaster daher auch bei wenig blutenden Wunden täglich oder sogar mehrfach am Tag wechseln. An weniger bewegten Körperstellen, wie dem Rücken, kann ein Pflaster auch schon mal mehr als einen Tag auf der Haut bleiben, sofern die Wunde nicht stark blutet oder sich Wundflüssigkeit gebildet hat. Diese Körperstellen sind vor äußeren Einflüssen besser geschützt und die Wunde kann durch den Schutz eines Pflasters besser abheilen.

Heilungsprozess
Schürfwunde

Wie lange dauert der Heilungsprozess von Schürfwunden nach einer Wundversorgung?


Schürfwunden heilen verhältnismäßig schnell ab, da in den meisten Fällen nur die obere Hautschicht betroffen ist. Der Heilungsprozess von schweren Verletzungen, bei der die Haut nicht nur oberflächlich verletzt ist, dauert deutlich länger. Tiefere Wunden können außerdem Narben hinterlassen. Bei einer Schürfwunde, z. B. an der Hand, oder einer kleineren Schnittverletzung am Finger, dauert die Heilung etwa 10 Tage bis 2 Wochen.

Der Heilungsprozess von Schürfwunden verläuft immer in drei Phasen. Nachdem die Blutung gestillt ist, bildet sich in der ersten Phase nach einer Weile ein Schorf auf der Wunde. Diese Kruste schützt die verletzte Stelle vor Bakterien, die eventuell Infektionen verursachen würden. Außerdem dient sie als Schutz für die Haut, die sich darunter neu bildet. Wenn der Schorf entfernt wird oder durch zu langen Kontakt mit Wasser aufweicht, wird der Heilungsprozess der Schürfwunde behindert und es kann möglicherweise zu einer Narbenbildung kommen. Duschen ist aber problemlos möglich, sobald die Wunde durch eine obere Kruste verschlossen ist. Ist die Verletzung noch nicht durch einen Wundschorf geschlossen, kann mit wasserfesten Pflastern, wie z. B. unseren CUTIFLEX®MED-Produkten, geduscht und gebadet werden.

In der zweiten Phase des Heilungsprozesses bildet sich neues Gewebe mit vielen Blutgefäßen. Für den Prozess der Wundheilung werden ausreichend Nährstoffe und Sauerstoff benötigt, die durch die Blutgefäße zur Verfügung gestellt werden. Zusätzlich werden sogenannte Kollagenfasern gebildet, die im Hautgerüst eine wichtige Rolle spielen. Diese Fasern lassen die Schürfwunde schrumpfen, indem sich die Wundränder zusammenziehen.

Die letzte Phase ist die Phase der Regeneration. Hier verschließt sich die Wunde jeden Tag ein Stückchen mehr – um genau zu sein ca. ein bis zwei Millimeter pro Tag – bis sie ganz verschlossen ist.

Die Wunde Ihres Kindes verheilt nicht richtig? In diesem Fall sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen.

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QUADRA® 3D

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Die Trusetal-Markenpflaster aus atmungsaktivem Vliesstoff enthalten keine Lösungsmittel oder Naturlatex. Der verwendete hautfreundliche und latexfreie Hotmelt-Kleber hat eine spezielle Formel, die es erlaubt, das Pflaster ganz leicht abzulösen. Daher eignen sich die hautfreundlichen Pflaster auch für sehr empfindliche Kinderhaut.

Bei kleineren Verletzungen, wie Schnittwunden am Finger, empfehlen wir unsere Pflasterstrips QUADRA® 3D, die es in zwei Varianten gibt. In einer Packung befinden sich 20 Pflasterstreifen in zwei unterschiedlichen Formaten und zwei verschiedenen Motiven. Diese sind auf der jeweiligen Box abgebildet und durch „BOYS“ und „GIRLS“ gekennzeichnet. Alle Pflasterstreifen sind einzeln, hygienisch in Folie verpackt, die sich durch die Schlitzung am oberen Ende der Umverpackung kinderleicht entfernen lässt.

Abbildung Kinderpflaster

Bei etwas größeren Wunden, wie Schürfwunden am Knie, eignet sich das MAXI color oder MAXI SMILE sehr gut. Das Vliespflaster MAXI color gibt es in zwei verschiedenen Ausführungen: mit kleinen blauen Fischen und mit Monstern, die im Dunkeln leuchten. Das MAXI SMILE hat kleine gelbe Smileys als Motiv abgebildet. Es handelt sich bei beiden Produkten um Endlospflaster, die sich auf die passende Länge zuschneiden lassen. Daher kann es optimal an verschieden große Wunden angepasst werden.

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Entzündungen erkennen – Symptome einer entzündeten Schürfwunde

Durch eine zu hohe Bakterienbelastung der Wunde kann es zu einer Wundinfektion kommen.

Generell befinden sich auf der gesamten Haut Bakterien, die aber bei einer offenen Wunde, besonders bei Schürfwunden, in die Haut eingerieben werden können. Da Schürfwunden in der Regel weniger bluten als andere offene Verletzungen, ist die Keimbelastung hier höher. Blutende Wunden spülen Schmutz und Bakterien mehr heraus, als weniger stark blutende. Durch das Säubern der Wunde mit einem Desinfektionsmittel sorgt man für die Abtötung der Bakterien. Befinden sich aber übermäßig viele Keime in der Haut, kann es zu Infektionen kommen, die den Heilungsprozess der Wunde negativ beeinflussen.


Wie sieht eine entzündete Schürfwunde aus?

Eine Entzündung der Wunde kann sich anfangs durch gerötete Wundränder äußern. Anzeichen für eine fortgeschrittene Infektion können Schwellungen, zunehmende Schmerzen der verletzten Haut, Bildung von Eiter oder Blut und auch ein allgemeines Krankheitsgefühl in Verbindung mit Fieber, Übelkeit oder Erbrechen sein. Man reagiert in der Regel empfindlich auf Berührungen und ist möglicherweise in der Bewegung der Körperstelle eingeschränkt. Mit einer entzündeten Wunde sollte man nicht lange zögern und schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen. Eine unbehandelte Infektion kann im schlimmsten Fall Narbenbildung, eine Wundrose oder Blutvergiftung zur Folge haben.

Checkliste
Entzündung

Checkliste: Ist die Wunde meines Kindes entzündet?

Hier noch einmal kurz zusammengefasst, wann Sie von einer anfänglichen Entzündung der Wunde ausgehen können.

Bei diesen leichten Symptomen können Sie die Wunde noch gut selbst versorgen:

• Gerötete Wundränder
• Hautbereich ist wärmer als normal (Überwärmung)
• Leichte Schwellung
• Schmerzhaft und berührungsempfindlich
• Eiter oder Wundsekret tritt aus der Wunde aus

Schon bei den oben genannten Symptomen gilt: Beobachten Sie die Wunde in den nächsten Tagen aufmerksam! Sollte keine Besserung oder der Beginn einer Wundheilung beobachtet werden, kontaktieren Sie Ihren zuständigen Arzt.


Folgende Symptome deuten auf eine schwere oder fortgeschrittene Infektion hin:

• Fieber und Schüttelfrost
• Übelkeit und Erbrechen
• Heilungsprozess der Wunde verlangsamt sich
• Verfärbung der Wunde (z. B. grünlich)
• Sehr starke Schmerzen
• Erhöhte Herzfrequenz und beschleunigte Atmung

Hinweis: Bei den Auflistungen handelt es sich um Symptome, die typisch für eine Entzündung oder Infektion sind. Diese ist jedoch nicht abschließend, weshalb es in Einzelfällen auch weitere/andere Symptome geben kann.

In den zuletzt genannten Fällen suchen Sie umgehend einen Arzt auf oder fahren Sie in ein Krankenhaus (am Wochenende oder feiertags). Der Arzt kann Ihnen ein passendes Antibiotikum verschreiben, mit dem Sie die Infektion schnell in den Griff bekommen.

Die hygienische Versorgung der Wunde sollte als vorbeugende Maßnahme von Infektionen immer sichergestellt werden. Dazu gehört die vorherige Handdesinfektion und die Benutzung von Einmalhandschuhen. Außerdem zählt die Reinigung der Wunde mit einem Desinfektionsspray, sterilen Pinzetten und Scheren, sowie die Abdeckung der Wunde mit einem Pflaster zu einer hygienischen Erstversorgung dazu. Das Wundpflaster sollte möglichst steril und/oder antiseptisch sein, um das Wachstum von Bakterien zu hemmen.

Sollte sich die Schürf- oder Schnittwunde trotzdem entzündet haben, können Sie bei leichter Infektion als Erste Hilfe Maßnahme eine Salbe auftragen, die die Wirkstoffe Dexpanthenol, Zinkoxid oder Hamamelis enthält und die Wunde mit einem Pflaster abdecken. Diese Salben können Sie rezeptfrei in der Apotheke erwerben, sollten deren Anwendung aber im Vorfeld mit einem Arzt besprechen. Ist die Infektion bereits fortgeschritten, können Sie die verletzte Haut mit einem alkoholfreien Desinfektionsspray behandeln und sollten Kontakt zu Ihrem Arzt aufnehmen. Schwerere Entzündungen bedürfen immer einer Untersuchung vom Arzt, um das Risiko von Folgeerkrankungen auszuschließen.

Sollte es sich um eine größere Wunde handeln, wie z. B. eine Platzwunde oder eine Bisswunde, zögern Sie nicht und begeben Sie sich umgehend in ärztliche Behandlung. Besonders bei Bisswunden, die durch Tiere verursacht wurden, ist das Infektionsrisiko sehr stark erhöht, und dies sollte in jedem Fall abgeklärt werden.

Machen Sie sich Sorgen oder sind Sie sich nicht sicher, was die beste Behandlung für die Wunde Ihres Kindes ist, suchen Sie vorsichtshalber einen Arzt/eine Ärztin auf und klären Sie Ihre Bedenken mit Fachpersonal ab.

 

Schnitt- und Schürfwunden behandeln