Binden und Verbände
Binden und Verbände
Diese Kategorie beinhaltet verschiedene Binden und Verbände, die zur Wundversorgung, Stabilisierung von bestimmten Körperregionen oder zur Kompressionstherapie eingesetzt werden können. Alle Produkte, die wir Ihnen anbieten, werden mit modernsten Anlagen und Maschinen und aus qualitativ hochwertigen Materialien produziert. Unsere Binden und Verbände sind entweder selbstklebend oder zur Fixierung mit sogenannten Verbandklammern bestimmt. Wenn Verbandklammern zur Befestigung benötigt werden, befinden sich diese selbstverständlich in der jeweiligen Packung, wodurch die Binde sofort verwendbar ist. Lediglich unsere Mullbinde DERMATESS® CAMBRIC verfügt nicht über zusätzliche Verbandklammern zur Befestigung. Sie kann aber optimal mit einem Spulenpflaster fixiert werden.
Unser Angebot an Verbandmaterial umfasst folgende Arten:
• Haftfixierbinden
• Universal- und Mullbinden
• Netzschlauch- und Fingerfertigverbände
• Kompressionsverbände
Wir stellen Ihnen im Folgenden die Unterschiede vor und klären einige Fragen zum Thema Binden und Verbände.
Was genau sind Haftfixierbinden und was ist zu beachten?
Die Haftfixierbinden zeichnen sich durch ihre selbstklebende Eigenschaft aus. Sie sind besonders elastisch und können problemlos auf der verletzten Körperstelle angebracht werden, ohne mit der Haut oder den Haaren zu verkleben. Die Verbände kleben nur auf sich selbst. Für die Anbringung ist es allerdings wichtig, dass der Verband nicht direkt auf der offenen Wunde aufliegt. Die Verletzung sollte erst durch eine weiche Kompresse geschützt werden. Unsere Haftfixierbinden gibt es in Weiß oder in Blau. Alle können problemlos zur Fixierung von Verband- oder Polstermaterial, als Schutz für Gipsschienen sowie als Stützverband bei leichten Verletzungen der Gelenke, Sehnen oder Muskeln eingesetzt werden. Die weißen Verbände haben dank ihrer elastischen Eigenschaft zudem eine leichte Kompressionswirkung und können als leichter Kompressionsverband sowohl bei Schwellungen als auch bei Schnitt- oder Platzwunden verwendet werden. Die Fixierbinde BLU GRIP® mit der herausstechenden blauen Färbung kommt häufig bei Sportverletzungen oder zur Vorbeugung von Verletzungen bei instabilen Gelenken oder Muskeln zum Einsatz. Sie kann in diesem Bereich optimal als Stützverband eingesetzt werden.
Bei allen elastischen Fixierbinden ist darauf zu achten, dass der Verband nicht zu stramm gewickelt wird und abschnürt. Die Durchblutung muss dauerhaft gewährleistet sein. Sollte ein Taubheitsgefühl oder ein Kribbeln in der verbundenen Körperregion auftreten, ist die Binde sofort zu entfernen.
Universal- und Mullbinden sind ideale Begleiter im Erste-Hilfe-Kasten
Charakteristisch für diese beiden Binden ist die Hautfreundlichkeit. Die Verbände sind latexfrei und eignen sich daher bestens für empfindliche, trockene oder allergische Haut. Beide Binden sind nicht selbstklebend, weshalb sie durch Verbandklammern oder Fixierpflaster befestigt werden müssen. Die Verbandklammern sind im Lieferumfang der Universalbinde enthalten, die Mullbinde lässt sich mit separaten Pflasterstreifen fixieren. Die weißen Binden erlauben einen breiten Anwendungsbereich und stellen den perfekten Begleiter für zu Hause oder unterwegs dar, sie sollten in keiner Haus- oder Reiseapotheke fehlen. Besonders die Universalbinde ist ausgesprochen vielseitig. Ob als leichter Stützverband zur Entlastung von Gelenken, Muskeln und Bändern, zur Fixierung von Verband- und Polstermaterial oder zur Befestigung von Schienen, etwa bei einem Gipsverband – diese Binde eignet sich nahezu für alles. Sie ist in verschiedenen Breiten erhältlich und kann aufgrund der Längselastizität materialsparend eingesetzt werden. Ein wahrer Allrounder.
Die Mullbinde macht sich ebenfalls besonders gut im Erste-Hilfe-Koffer. Sie ist hautfreundlich und aus einem weichen, leichten Material hergestellt. In Verbindung mit einer saugfähigen Kompresse dient die Mullbinde als vorläufiger Notverband im Rahmen einer Erste-Hilfe-Maßnahme, z. B. als leichter Kompressionsverband bei Schnitt- oder Platzwunden. Außerdem ist sie als Salben- oder Gelverband optimal geeignet. Die Salbe kann punktuell auf die verletzte Stelle aufgebracht werden und durch den schützenden Verband bestens einziehen, ohne zu verwischen.
Generell ist es wichtig, die Binden nicht direkt mit einer offenen Wunde in Kontakt zu bringen, sondern darunter immer eine Kompresse oder eine andere Abdeckung zu legen, damit das Material nicht mit der Wunde verklebt. Des Weiteren sollten Sie darauf achten, den Verband, ähnlich wie bei elastischen Haftfixierbinden, nicht zu stramm zu binden, sodass die Durchblutung dauerhaft gewährleistet ist. Auch hier gilt: Bei Taubheitsgefühl oder Kribbeln im betroffenen Bereich ist die Binde sofort wieder zu entfernen.
Netzschlauchverbände sind eine bequeme Alternative zu üblichen Fixierbinden
Die Netzschlauchverbände sind besonders zur Fixierung von Kompressen oder Verbänden geeignet, die entweder an viel bewegten Körperstellen angebracht sind oder eine größere Körperfläche abdecken. Es ist häufig schwierig, Verbände an gelenkigen Stellen wie den Händen oder Füßen anzubringen. Dies erfordert einen höheren Zeitaufwand als eine Bandage an Arm oder Bein. Durch den Netzschlauchverband kann eine Bandage oft durch eine einfache Kompresse ersetzt werden, der Schlauchverband lässt die verwendete Wundauflage nicht verrutschen und hält sie an ihrem Platz. Außerdem ist die Nutzung von Netzschläuchen optimal, wenn Wundauflagen häufig gewechselt werden müssen. In diesem Fall sind sie sehr komfortabel, da der Wechsel schnell durchgeführt werden kann. Besonders in Fällen, wo kein klebendes Material zum Einsatz kommen soll, schaffen die Netzschlauchverbände Abhilfe.
Sie sind in verschiedenen Größen und für unterschiedliche Körperstellen erhältlich und lassen sich problemlos in der Länge zuschneiden. Das gewährleistet einen optimalen Sitz des Verbandes: Der Netzschlauch kann sich faltenlos an die Körperform anpassen.
Fingerfertigverbände oder Fingerling: Wozu werden sie verwendet?
Unser Fingerfertigverband ELASTINA® SALVADITO bietet polsternden Wundschutz, gewährleistet aber zugleich optimale Bewegungsfreiheit. Der Fingerverband ist mit einer ausgezeichneten Saugkraft ausgestattet, wodurch stark blutende oder nässende Wunden am Finger bestens versorgt werden können. Ein Pflaster ist besonders bei größeren, stark blutenden Wunden oft zu klein und verfügt nicht über die benötigte Saugfähigkeit. In genau diesem Fall kommt unser Fingerverband zum Einsatz: ELASTINA® SALVADITO kann ohne weitere Wundauflage direkt über die verletzte Stelle gezogen werden und bietet anhand der innen liegenden Polsterung die ideale Saugkraft. Durch die starke Polsterung ist die Wunde zusätzlich gut vor leichten Stößen geschützt und kann darunter optimal abheilen. Da bei dieser Variante der Wundversorgung kein klebendes Material verwendet wird, sind die Fingerfertigverbände auch für Personen mit Pflasterallergie oder stark empfindlicher Haut geeignet. Das Material ruft keine allergischen Reaktionen hervor, sodass die Heilung nicht behindert wird.
Kompressionsverbände: Welche Unterschiede gibt es?
Kurzzug-, Mittelzug- oder Langzugbinden – diese Begriffe hört man oft im Zusammenhang mit Kompressionsverbänden. Die Unterschiede erklären wir Ihnen hier ausführlicher.
Sie bestehen hauptsächlich in der Dehnbarkeit, also der Elastizität der Binden. Wichtig sind hier zusätzlich die Begriffe „Arbeitsdruck“ und „Ruhedruck“, die sich aus der Dehnbarkeit ergeben.
Von einem Ruhedruck spricht man, wenn der verbundene Körperteil nicht bewegt wird, also ruhig liegt. Der Ruhedruck ist bei einer höheren Dehnbarkeit ebenfalls hoch, da ein dehnbarer Verband stramm gebunden werden kann und so einen starken Druck im unbewegten Zustand abgibt. Ist die Dehnbarkeit nur gering, ist auch der Ruhedruck gering. Ein wenig elastischer Kompressionsverband gibt im Ruhezustand nur einen beschränkten Druck ab.
Der Arbeitsdruck ist gegeben, wenn der Körperteil, z. B. ein verbundener Arm oder ein verbundenes Bein, bewegt wird und Muskeln angespannt werden. Bei hoher Dehnbarkeit ist der Arbeitsdruck niedriger, da der Verband durch die Elastizität nachgibt und sich an die Bewegungen anpasst. Ist der Kompressionsverband kaum elastisch, ist der Arbeitsdruck höher. Bei Anspannung von Muskeln steht die Binde unter Spannung und ein stärkerer Druck entsteht.
Kurzzugbinden haben eine leichte Dehnbarkeit, sie liegt unter 100 %. Man spricht teilweise auch von Ultrakurzzugbinden, hier liegt nur eine Dehnbarkeit von bis zu 50 % vor. Demnach ist der Ruhedruck bei Kurzzugbinden gering, während der Arbeitsdruck in diesem Fall hoch ausfällt.
Von Mittelzugbinden spricht man, wenn eine Dehnbarkeit zwischen 100 % und 150 % vorliegt. Man kann insgesamt sagen, dass die Binde kräftiger ausfällt, je niedriger die Elastizität ist.
Kompressionsbinden mit einem langen Zug haben eine Dehnbarkeit deutlich über 150 %. Diese haben einen sehr hohen Ruhedruck, da sie aufgrund der kräftigen Elastizität bereits sehr stramm und fest gewickelt werden können.
Generell kann man sagen, dass sich Kurzzugbinden besonders für mobile Träger eignen, die viel auf den Beinen sind und sich bewegen. Für sie ist die Kompressionswirkung dann stärker. Sehr immobile, eventuell sogar bettlägerige Personen sollten sich eher für Langzugbinden entscheiden. Hier ist eine höhere Kompression im unbewegten Zustand möglich. Ob Sie einen Kompressionsverband anlegen dürfen und welche Kompression die richtige für Ihre Verletzung ist, sollten Sie allerdings immer vorab mit einem Arzt absprechen.
Wie wird ein Kompressionsverband angelegt? Dies sind die bekanntesten Wickeltechniken
Es gibt verschiedene Methoden einen Kompressionsverband anzulegen. Die bekanntesten Techniken sind der Pütterverband oder Kompressionsverbände nach Fischer, Sigg oder Schneider. Für die genannten Varianten sind jeweils zwei Binden notwendig, darunter liegt Polstermaterial. Am häufigsten wird ein Kompressionsverband am Bein angelegt, seltener am Arm oder an anderen Körperstellen.
Weit verbreitet ist die Methode nach Pütter. Hierbei wird im Beispiel eines Kompressionsverbandes am Bein nach Bedarf ein Schlauchverband als Hautschutz angelegt, dann folgt eine Schaumstoffbinde als Untergrund der Kompressionsbinde. Die Anlage der ersten Binde beginnt über den Zehen und endet unterhalb des Knies. Die Zehen bleiben frei, damit sich immer prüfen lässt, ob der Verband nicht zu stramm gewickelt wurde und möglicherweise abschnürt. Die erste Kompressionsbinde bei dieser Methode bringt man von innen nach außen an und lässt den Knöchel nicht frei, sondern umwickelt ihn ebenfalls. Man fixiert den Verband unterhalb des Knies mit Pflasterstreifen, damit beim weiteren Verlauf nichts verrutscht. Eine zweite Kompressionsbinde setzt man auch am Fuß an – Zehen frei lassen – und bindet sie gegenläufig ebenfalls bis unter das Knie. Der Kompressionsverband muss stramm gewickelt werden, die Durchblutung aber weiterhin gewährleistet sein.
Genauso gängig ist die Wickeltechnik nach Sigg. Auch hier wird zunächst ein Schlauchverband und darüber eine Schaumstoffbinde zur Polsterung angebracht. Eine schmalere Kompressionsbinde setzt ebenfalls oberhalb der Zehen an, umwickelt den Knöchel und die Ferse und endet dieses Mal über dem Fußgelenk, wo sie mit Pflasterstrips fixiert wird. Die zweite, etwas breitere Binde wird zunächst genauso angesetzt, umwickelt den ersten Verband, endet aber unterhalb des Knies. Dort wird sie mit Pflasterstrips oder Verbandklammern fixiert.
Wichtig ist bei beiden Methoden, dass der Fuß des Patienten in einer 90°-Stellung steht. Der Kompressionsverband, aber auch die Polsterung darf nicht in die Haut einschneiden oder Falten werfen. Das würde durch den Druck des Verbandes auf Dauer Schmerzen oder Druckstellen verursachen.
Bei welchen Erkrankungen wird ein Kompressionsverband benötigt?
Es gibt diverse Krankheitsbilder, bei denen der Arzt eine Kompression verordnet. Sei es durch Kompressionsstrümpfe, die häufig bei älteren Menschen oder schwangeren Frauen zur Kontrolle von Wassereinlagerungen oder Krampfadern zum Einsatz kommen, oder durch einen Kompressionsverband, der in der Regel eine stärkere Kompression gewährleisten kann. Typische und bekannte Erkrankungen, bei denen ein Kompressionsverband benötigt wird, sind z. B. folgende:
• Thrombose
• Lymphödem
• Krampfadern
• chronische Wunden (Ulcus cruris venosum, im Volksmund bekannt als „offenes Bein“)
Teilweise wird innerhalb der Kompressionstherapie auch vom Kompressionsverband zu Kompressionsstrümpfen gewechselt. Der Verlauf der Therapie muss aber immer mit einem Arzt abgestimmt werden.