Nicht selten stoßen Angehörige an ihre Grenzen, wenn ein Familienmitglied (plötzlich) zum Pflegefall wird. Die meisten sind zunächst mit der ungewohnten Situation überfordert, weil sie nicht genau wissen, welche Herausforderungen im Pflegefall auf sie zu kommen und welche Schritte in welcher Reihenfolge erledigt werden sollten. Am Anfang sind zunächst viele Fragen offen:
In unserem Ratgeber möchten wir diese Fragen klären und Ihnen Tipps geben, die Ihnen helfen können, mit der neuen Situation als pflegender Angehöriger umzugehen.
Oft fangen die Sorgen bereits im Krankenhaus an. Beispielsweise, wenn ein Familienangehöriger aus der medizinischen Obhut entlassen wird und sich im Anschluss mittel- oder sogar langfristig nicht mehr selbst versorgen kann.
Hilfreich ist es daher, wenn sich pflegende Angehörige schon im Krankenhaus informieren, wie es nach dem Klinikaufenthalt weitergeht. Die Nachsorge der behandelten Person übernimmt der Sozialdienst. Er hilft bei der Feststellung einer Pflegebedürftigkeit und unterstützt bei der Antragstellung für Rehabilitation und Pflege, vermittelt entsprechende Pflegeleistungen oder organisiert Hilfestellungen. Die Ärztinnen und Ärzte im Krankenhaus können z. B. Hilfsmittel, Verbands- und Heilmittel sowie eine häusliche Krankenpflege empfehlen.
Scheuen Sie sich daher nicht, das Entlassungsmanagement Ihres Krankenhauses anzusprechen und sich über mögliche Hilfsangebote zu informieren.
Besprechen Sie die aktuelle Situation und das weitere Vorgehen der Pflege mit der Ärztin oder dem Arzt Ihres Angehörigen. Ein Hausarzt kennt sowohl die Krankengeschichte als auch die individuellen Bedürfnisse des Patienten. Ärzte sind untereinander und mit anderen medizinischen Instanzen vernetzt. Der Hausarzt kann auf ambulante Pflegedienste und Pflegeberater in Ihrer Nähe verweisen.
Pflegeberater entwickeln beispielsweise gemeinsam mit den Pflegekassen individuelle Pflegekonzepte und leiten notwendige Maßnahmen ein.
Jeder Pflegebedürftige hat ein natürliches Bedürfnis nach Autonomie und Würde. Auch bei der Pflege zu Hause kann die Beachtung dieses Wunsches der Schlüssel zu einem respektvollen Umgang und vertrauensvollem Miteinander sein.
Keiner möchte ungefragt Hilfe bei alltäglichen Verrichtungen erhalten, die er gar nicht benötigt. Das gilt besonders für sensible Bereiche wie Intimhygiene oder den Toilettengang, aber auch bei der Nahrungsaufnahme. Sprechen Sie deshalb vertrauensvoll mit Ihrem Angehörigen darüber und respektieren Sie, wenn möglich, seine Entscheidung. Bleiben Erwartungen und Wünsche unausgesprochen, kann das schnell zu Missverständnissen führen, die das Verhältnis zwischen Ihnen und dem Pflegebedürftigen belasten.
Dies ist schwerer umzusetzen, wenn Ihr pflegebedürftiger Angehöriger an einer Demenz leidet. Hier gilt es, mit besonders großem Einfühlungsvermögen vorzugehen. Beobachten Sie genau, welche Verrichtungen der Pflegebedürftige noch allein ausführen kann und möchte und vor allem auch, was ihm unangenehm ist.
Nachdem man sich für die häusliche Pflege entschieden hat, stellt sich die Frage nach den Wohnverhältnissen. Die Angehörigen entscheiden sich oft dafür, mit der pflegebedürftigen Person unter einem Dach zu leben. Einerseits sind pflegende Angehörige immer vor Ort und müssen keine Fahrtwege auf sich nehmen, andererseits profitieren Pflegebedürftige von der familiären Bindung und dem vertrauten Umfeld.
Allerdings muss im Pflegefall auch die Eignung der häuslichen Umgebung berücksichtigt werden. Um Barrierefreiheit zu gewährleisten, müssen oft Umgestaltungen im Haus oder der Wohnung vorgenommen werden.
Barrierefreies Wohnen für pflegebedürftige Menschen erfordert eine sorgfältige Planung und Gestaltung des Wohnraums, um eine sichere und bequeme Umgebung zu schaffen. Wir haben Ihnen einige Punkte zusammengefasst, die bei der Planung berücksichtigt werden sollten:
Diese Punkte sind nur einige der wichtigsten Aspekte, die bei der Gestaltung eines barrierefreien Wohnraums berücksichtigt werden sollten. Je nach Stufe der Pflegebedürftigkeit bzw. Pflegegrad, können noch weitere Punkte dazukommen.
Kaum ein Mensch kann es leisten, jeden Tag rund um die Uhr für den Pflegebedürftigen da zu sein, ohne sich selbst zu vernachlässigen. Ist man alleine für die Pflege eines Angehörigen zuständig, ist man deutlich schneller überfordert.
Wenn sich Ihre Familie damit einverstanden erklärt hat, einen gemeinsamen Angehörigen zu Hause zu pflegen, fordern Sie bei bestimmten Aufgaben deren Unterstützung ein. Besprechen Sie mit Ihrer Familie Nöte und Sorgen, die die Pflege Ihres Angehörigen mit sich bringt. Geteilte Sorgen lassen sich gemeinsam wesentlich besser bewältigen.
Können Sie nicht auf die Unterstützung der Familie zählen, holen Sie sich rechtzeitig Hilfe bei einem häuslichen Pflegedienst, der Ihnen bestimmte Aufgaben abnimmt.
Hierbei müssen Sie allerdings beachten, dass ambulante Pflegeleistungen in der Regel vom Pflegebedürftigen selbst gezahlt werden müssen. Hat der Betroffene einen anerkannten Pflegegrad, kann er verschiedene Zuschüsse in Anspruch nehmen, die mit der Pflegeversicherung abgedeckt werden. Der Antrag auf eine Pflegestufe bzw. einen Pflegegrad wird direkt bei der Pflegekasse gestellt.
Die Pflege durch Angehörige ist eine komplexe Herausforderung, die die verschiedensten Themenfelder umfasst. Sie sind gleichzeitig Krankenschwester, Pflegekraft und Seelsorger.
Vergessen Sie nicht: Wenn Sie einen Angehörigen privat pflegen, üben Sie eine Tätigkeit aus, die Pflegefachkräfte in einer dreijährigen Ausbildung erlernen. Scheuen Sie nicht davor zurück, sich bei den Pflegekassen Hilfe zu holen. Sie bieten Angehörigen von Pflegebedürftigen kostenfrei eine Schulung an, die bei Bedarf auch bei Ihnen zu Hause stattfinden kann.
Hier erwerben Sie wichtige Grundkenntnisse, die im Umgang mit einem Pflegebedürftigen von Bedeutung sind. Ein absolvierter Pflegekurs wird Ihnen Ihre Arbeit sowohl körperlich als auch psychisch erleichtern.
Neben bedarfsgerechter Ausstattung der Räumlichkeiten, gibt es Pflegehilfsmittel für die häusliche Pflege, die Sie immer zur Hand haben sollten. Wir halten eine breite Palette an Produkten und Hilfsmitteln für die tägliche Hygiene und Pflege sowie für die Wundversorgung für Sie bereit.
In der Pflege gehören sterile Kompressen, Binden und Verbände sowie verschiedene Pflaster für jede Gelegenheit zur Grundausstattung – ob wasserfester Folienwundverband, Duschpflaster für unterschiedlich große Wunden oder Kompressionspflaster für Patienten, die gerinnungshemmende Medikamente einnehmen. Gerade Duschpflaster sind bei vorhandenen Wunden, die keimfrei gehalten werden müssen, eine große Hilfe bei der Körperhygiene.
Die Pflaster CUTIFLEX®MED bieten, durch die Verwendung eines hypoallergenen Klebers, optimalen Tragekomfort auch bei empfindlicher Haut und eignen sich durch die Wasserbeständigkeit ideal als Duschpflaster.
Im Wasser enthaltene Keime werden durch die Wundpflaster sicher von der Wunde ferngehalten, sie decken Verletzungen trocken und hygienisch ab. Die antibakterielle Wundauflage schützt die Wunde zusätzlich vor Infektionsrisiken. Im Alter nimmt die Infektionsanfälligkeit zu. Selbst harmlose Infektionen können gesundheitliche Folgen haben und sollten, so gut es geht, vermieden werden.
Die Wundpflaster sind in vielen verschiedenen Größen erhältlich, von kleinen Pflasterstrips bis sehr großen Pflastern mit einer Länge von 20 cm, und daher individuell je nach Größe der Wunde einsetzbar. So können Sie Ihren Angehörigen trotz (großer) Wunde bedenkenlos duschen.
wasserfeste PflasterMüssen Sie bei Ihrem Angehörigen eine oberflächliche Wunde versorgen, bieten sich z. B. Produkte zur Wunddesinfektion und unser Hyaluron-Gel an.
Das feuchtigkeitsspendende Gel unterstützt den natürlichen Heilungsprozess und wirkt durch den kühlenden Effekt schmerzlindernd. Zusätzlich kann es auch als Salbenverband bei Wunden verwendet werden. Wichtig ist hier, dass es sich nicht um eine offene Wunde handelt. Das kühlende Gel ist besonders für oberflächliche Abschürfungen oder leichte Verbrennungen/Verbrühungen geeignet. Dabei sorgt das Gel für ein optimales Wundklima, das ein Abheilen ohne Narbenbildung und eine schnelle Regeneration der Haut begünstigt.
Im Pflegefall stoßen Angehörige auf verschiedene Herausforderungen. Z. B. benötigen die Füße oft eine spezielle Pflege, nicht nur bei Diabetikern. Wir bieten Fußcremes für unterschiedliche Bedürfnisse an - ob Schrundenbalsam für trockene und sehr rissige Haut, Feuchtigkeitscreme zur täglichen Pflege, Pflegecreme oder die Haut- und Nageltinktur für pilzempfindliche Füße.
Unser Schrundenbalsam von TRUcare® wurde z. B. speziell für die Pflege von anspruchsvollen Füßen entwickelt. Die hochwertigen Inhaltsstoffe gleichen den hohen Feuchtigkeitsverlust der trockenen, rissigen und verhornten Haut aus und sorgen für eine weiche, geschmeidige Haut. Darüber hinaus wirkt der enthaltende Weihrauchextrakt entzündungshemmend und heilungsfördernd.
Alle unsere Fußpflegeprodukte beinhalten sorgfältig ausgesuchte, besonders hautverträgliche und für die Naturkosmetik zugelassene Inhaltsstoffe.
PflegeprodukteEine andere Person zu pflegen ist nicht nur sehr zeit- sondern auch kostenintensiv. Mit diesen finanziellen Belastungen stehen Sie nicht alleine da: es gibt verschiedene Unterstützungsangebote, um Pflegebedürftige sowie deren pflegende Angehörige zu unterstützen.
Sie haben die Möglichkeit, verschiedene Zuschüsse bei der Pflegekasse zu beantragen, dazu zählen u. a. folgende:
Wenn Sie noch berufstätig sind, nehmen Sie sich eine Auszeit vom Beruf. Eine Freistellung ist unter bestimmten Voraussetzungen für bis zu 6 Monate möglich – allerdings haben Sie während dieser Zeit keinen Gehaltsanspruch. Eine weitere Möglichkeit: Die sogenannte Familienpflegezeit ermöglicht Ihnen, Ihre wöchentliche Arbeitszeit auf bis zu 15 Stunden zu reduzieren.
Für die Zeit der Freistellung ist eine finanzielle Förderung durch ein zinsloses Darlehen möglich. Beantragt werden kann dieses beim Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA).
Hierzu kann man sich bei Bedarf von den Pflegekassen beraten lassen.
Sie fühlen sich manchmal mit Ihren Sorgen alleine gelassen? Oft finden Pflegende bei Familie und Freunden nicht die notwendige Wertschätzung. Nicht immer kann sich das persönliche Umfeld in die Situation des pflegenden Angehörigen hineinfühlen.
Suchen Sie sich Gleichgesinnte. In Selbsthilfegruppen treffen Sie Menschen, die Tag für Tag denselben Herausforderungen gegenüberstehen und Verständnis für Ihre Sorgen und Probleme aufbringen. Der Erfahrungsaustausch über die Pflege Angehöriger entlastet nicht nur die Seele – ganz nebenbei erhalten Sie auch oftmals wertvolle Tipps von Gleichgesinnten, die Ihnen bei der täglichen Pflege weiterhelfen können.
Versuchen Sie nicht, sich alleine im Behördendschungel zurechtzufinden. Wenden Sie sich an Beratungsstellen, die Hilfe für pflegende Angehörige anbieten. Sie informieren über Leistungen der Pflegeversicherung und sind Ihnen bei der Beantragung von finanziellen Mitteln behilflich. Auch die Verbraucherzentrale bietet hier Hilfe und nennt Ihnen regionale Anlaufstellen.