Nicht wenige Angehörige unterschätzen zunächst die körperliche und psychische Belastung, die die Pflege zu Hause mit sich bringt. Schließlich scheint es selbstverständlich, Mutter oder Vater das zurückzugeben, was man selbst von ihnen erhalten hat. So steht der Entschluss oft schnell fest, die Pflege des Angehörigen selbst zu übernehmen, ohne die Tragweite der Entscheidung in vollem Umfang zu kennen.
Besonders hoch ist die psychische Belastung bei den Pflegenden u. a., weil Angehörige meist keine Kompensation ihrer Arbeit und Zuwendung in Form von Dankbarkeit erhalten. Dies fordert eine große Aufopferungsbereitschaft des Pflegenden, die täglich neu auf die Probe gestellt wird. Deswegen ist es umso wichtiger, dass pflegende Angehörige die eigenen Grenzen akzeptieren und sich auch Unterstützung suchen, wenn sie sich selbst überlastet bzw. überfordert fühlen.
Aber welche Entlastungsmöglichkeiten gibt es für pflegende Angehörige? In diesem Artikel möchten wir verschiedene Möglichkeiten aufzeigen, die die Belastungen der Angehörigenpflege ein wenig abmildern können.
Inhalt:
Die Pflege eines Angehörigen kann aus verschiedenen Gründen belastend sein, insbesondere wenn es sich um eine langfristige, intensive Pflege handelt. Die verschiedenen Formen der Belastung können folgende sein:
Diese Belastungen können sich im Laufe der Zeit anhäufen und zu physischen und psychischen Gesundheitsproblemen führen, wenn sie nicht bewältigt werden. Es ist daher wichtig, dass Pflegepersonen auch auf ihre eigene Gesundheit achten und Unterstützung suchen, um die Belastungen möglichst zu reduzieren.
Als pflegender Angehöriger erbringen Sie eine enorme Leistung, die selbst professionelle Pflegekräfte mitunter überfordert. Im Unterschied zu Profis haben Sie jedoch keinen Feierabend, sondern müssen dem Pflegebedürftigen rund um die Uhr zur Verfügung stehen. Die so wichtigen Entspannungsphasen für Pflegende fehlen dann meist ganz.
Dies bleibt häufig nicht ohne Folgen für Ihre körperliche und seelische Gesundheit. Es drohen Überforderung, Erschöpfungszustände und Depressionen. Viele Pflegende leben wie in einer Blase, die sie zunehmend von sozialen Kontakten isoliert. Freunde, Partner und Familie treten in den Hintergrund – ein Privatleben ist nahezu inexistent.
Deswegen ist es so wichtig, dass Sie Ihre eigenen Bedürfnisse nicht vergessen und sich Auszeiten einräumen. Versuchen Sie, ab und zu Abstand von der häuslichen Situation zu gewinnen und gönnen Sie sich eine kleine Auszeit. Bitten Sie ein Familienmitglied, sich einige Stunden um den Pflegebedürftigen zu kümmern. Machen Sie einen langen Spaziergang in der Natur, treffen Sie sich zum Kaffee mit einer Freundin oder tun Sie sich anderweitig etwas Gutes. Schon ein paar Stunden, die Sie außerhalb Ihres häuslichen Umfeldes verbringen, können viel bewirken.
Um sich von dem kräftezehrenden Pflegealltag zwischendurch zu erholen, sollten Sie kurze Erholungspausen in Ihren Alltag einbauen, z. B. wenn der Pflegebedürftige schläft. Versuchen Sie aktiv zu entspannen, ideal ist es, wenn die Pause von Ruhe und Stille geprägt ist.
Häufig zeigt sich eine psychische Anspannung durch körperliche, muskuläre Anspannung, was sich beispielsweise durch Zähneknirschen, Spannungskopfschmerzen oder Nacken- und Rückenverspannungen äußert. Bei vielen Pflegenden heißt es im wahrsten Sinne des Wortes: „Zähne zusammenbeißen und durch“. Die Hauptursache ist hier ganz klar Stress. Obwohl der Kiefermuskel ein kleiner Muskel ist, hat er einen großen Einfluss auf die umliegenden Nervenbahnen und Muskelbereiche. Nicht ohne Grund wird die Kiefermuskulatur als die stärkste Muskulatur im menschlichen Körper bezeichnet. Auf Dauer kann ein Zusammenpressen der Zähne oder Zähneknirschen unangenehme Folgen haben, wie z. B. die Beschädigung / das Abschleifen der Zähne, aber auch Nacken-, Rücken- und Kopfschmerzen oder Ohrgeräusche.
Eine Wärmebehandlung kann bei regelmäßiger, täglicher Anwendung zu guten Erfolgen bei Verspannungen führen und zur Entspannung beitragen. Genauso wie ein Wärmepflaster hilft, Verspannungen der Rückenmuskeln zu lösen, kann eine Wärmebehandlung auch die Kiefer- und Kaumuskeln entspannen. Für genau diese Wärmebehandlung wurde JawLax® entwickelt.
JawLax® ist ein Wärmeset, das es ermöglicht, ganz gezielt die Kiefermuskulatur zu entspannen. Mit Hilfe des weichen Trägerbands und der ergonomisch geformten Gelkissen bietet es die Möglichkeit, die Wärme genau an die verspannten Stellen zu führen – nämlich exakt an die Stelle, wo die Wärme benötigt wird.
In unserer Themenwelt „Kieferentspannung“ können Sie mehr über die Auswirkungen und Behandlung von einer verspannten Kiefermuskulatur erfahren. Dort erhalten Sie hilfreiche Infos, einen Selbsttest, Übungen zur Kiefer-Entspannung und vieles mehr.
JawLax®-WärmesetUnter bestimmten Voraussetzungen haben Arbeitnehmer laut Pflegezeitgesetz und Familienpflegezeitgesetz das Recht auf eine Freistellung von der Arbeit, um einen pflegebedürftigen Angehörigen zu pflegen. Der Antrag zur Pflege von Angehörigen muss rechtzeitig und schriftlich beim Arbeitgeber eingereicht werden.
Um eine akute Pflegesituation zu bewältigen, haben Arbeitnehmer das Recht auf eine Freistellung von bis zu zehn Tagen pro Jahr.
Tritt eine längerfristige Pflegesituation auf, können Arbeitnehmer bis zu 50 Prozent ihrer Arbeitszeit reduzieren (max. 2 Jahre) und erhalten für diese Zeit ein zinsloses Darlehen, um den Gehaltsverlust auszugleichen. Einzige Voraussetzungen sind, dass der Arbeitnehmer den pflegebedürftigen Angehörigen selbst pflegt und betreut, dass keine andere Person zur Verfügung steht und dass der Arbeitgeber mindestens 15 Mitarbeiter beschäftigt.
Pflegehilfsmittel können dabei unterstützen, die Selbstständigkeit und die Lebensqualität des Pflegebedürftigen zu erhöhen und die Belastungen für die Angehörigenpflege zu reduzieren. Die Kosten für Pflegehilfsmittel können teilweise oder vollständig von der Pflegekasse übernommen werden, wenn ein Pflegegrad vorliegt. Hier sind einige der Pflegehilfsmittel, die pflegenden Angehörigen zustehen können, zur Übersicht aufgelistet:
Die genauen Regelungen und Voraussetzungen sind dabei abhängig von der Art des Hilfsmittels und dem Pflegegrad des Pflegebedürftigen. Es ist empfehlenswert, sich im Vorfeld bei der Pflegekasse oder einem Pflegedienst beraten zu lassen, um die Möglichkeiten zu prüfen.
Darüber hinaus ist es ratsam, weitere Hilfsmittel und Erste-Hilfe-Materialien – insbesondere für ältere Menschen – im Haus zu haben, da diese häufiger in kleinere Unfälle im Haushalt verwickelt sind.
Dabei sollte man darauf achten, dass die Erste Hilfe für Senioren von guter Qualität ist. Hochwertige Verbandstoffe können den Heilungsprozess positiv beeinflussen, der im Alter häufig schwieriger als bei jüngeren Menschen ist.
Hilfsmittel und Erste-Hilfe-Materialien, die Sie zur Erstversorgung im Haus haben sollten, sind folgende:
Ein echter Allrounder in der Hausapotheke ist das Wundgel idra®care. Durch seine pflegenden und feuchtigkeitsspendenden Inhaltsstoffe eignet es sich für unterschiedliche Anwendungsbereiche, beispielsweise bei oberflächlichen Verletzungen wie leichten Schürfwunden und Kratzern. Dank der enthaltenen Hyaluronsäure wird die Verletzung mit der benötigten Feuchtigkeit versorgt, wodurch der Heilungsprozess unterstützt wird.
Bei Verbrennungen und Verbrühungen 1. Grades sorgt das Wundgel für einen kühlende Effekt und kann dadurch die Schmerzen lindern. Durch seine Feuchtigkeit spendende Eigenschaft, eignet es sich darüber hinaus auch für Salbenverbände, die insbesondere bei älteren Menschen häufig zur Unterstützung des Heilungsprozesses angelegt werden.
Das idra®care Idrogel ist speziell für die Bedürfnisse von trockener, schuppiger oder rissiger Haut entwickelt, so dass die reifere Haut im Alter zusätzlich geschützt wird.
In unserem Ratgeber „Erste Hilfe Set für zu Hause selbst zusammenstellen“ erfahren Sie, welche Produkte und Verbandstoffe in die Hausapotheke gehören und was Sie in Bezug auf die richtige Aufbewahrung beachten sollten.
idra®care IdrogelDie häusliche Pflege von Familienmitgliedern kann eine hohe Belastung für pflegende Angehörige darstellen. Aus diesem Grund gibt es einige Möglichkeiten, sich durch verschiedene Beratungsstellen helfen und unterstützen zu lassen.
Pflegestützpunkte / Pflegeberatungsstellen:
Pflegestützpunkte sind Einrichtungen, die pflegebedürftigen Menschen und ihren Angehörigen eine kostenlose und unabhängige Beratung rund um das Thema „Pflege“ anbieten. Es gibt Pflegestützpunkte in jeder Region Deutschlands.
Krankenkassen:
Krankenkassen bieten ihren Versicherten eine individuelle Pflegeberatung an. Die Beratung kann telefonisch oder vor Ort erfolgen und ist kostenlos.
Sozialstationen und Pflegedienste:
Sozialstationen und Pflegedienste bieten Beratungen für pflegende Angehörige an und unterstützen bei der Organisation und Durchführung der Pflege.
Alzheimer Gesellschaft:
Die Alzheimer Gesellschaft bietet Beratungen für pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz an. Die Beratungen können telefonisch oder persönlich erfolgen und sind ebenfalls kostenlos.
Darüber hinaus haben Sie die Möglichkeit, einen Pflegekurs zu besuchen, um sich sorgfältig auf die Pflegearbeit vorzubereiten und wichtige Tipps und Informationen rund um die häusliche Pflege zu erhalten. Dieser wird in der Regel kostenlos von den Pflegekassen angeboten.
Mit dem angeeigneten Pflegewissen gewährleisten Sie die optimale Pflege für Ihren pflegebedürftigen Angehörigen zuhause. Darüber hinaus lernen Sie, dass Sie Ihr eigenes Wohlbefinden nicht vernachlässigen dürfen, um die eigenen Grenzen nicht zu überschreiten.
Zur weiteren Entlastung pflegender Angehöriger gibt es verschiedene Betreuungsangebote, die den Pflegenden die Möglichkeit geben, Zeit zu finden, um selbst wieder aufzutanken oder andere, wichtige Dinge zu erledigen.
Bei einer Tagespflege können pflegebedürftige Menschen tagsüber betreut werden und die Nacht zu Hause verbringen. So kann für die pflegenden Angehörigen eine Auszeit für komplette Tage organisiert werden. Je nach Pflegestufe können die pflegebedingten Kosten für einzelne Tage oder für eine tägliche Betreuung während der Berufstätigkeit der Pflegeperson von der Pflegekasse übernommen werden.
Die Kurzzeitpflege dient der Entlastung der Angehörigen über einen begrenzten Zeitraum, in dem der Pflegebedürftige zuhause vorübergehend nicht ausreichend versorgt werden kann. Dies ist z. B. bei Urlaub oder Krankheit des Pflegenden der Fall. Die pflegebedürftige Person wird für diese Zeit in einer vollstationären Pflegeeinrichtung untergebracht.
Die Kurzzeitpflege ist auf die Dauer von acht Wochen im Kalenderjahr beschränkt. Der Großteil der anfallenden Kosten wird dabei in der Regel übernommen.
Informationen zu den Einrichtungen in Ihrer Umgebung der Kurzzeitpflege erhalten Sie bei der Pflegekasse.
Die Verhinderungspflege (auch Ersatzpflege genannt) entlastet pflegende Angehörige bis zu 6 Wochen bzw. 42 Tage im Kalenderjahr.
Dabei wird es dem pflegebedürftigen Menschen ermöglicht, in der vertrauten Umgebung zu verbleiben und dort von einer externen Pflegekraft versorgt zu werden.
Die Verhinderungspflege kommt zum Einsatz, wenn ein Angehöriger z. B. kurzfristig krank ist, einen Termin wahrnehmen muss oder an regelmäßigen Freizeitangeboten teilnehmen möchte. Auch Urlaubszeiten können dadurch abgedeckt werden.
Wer eine andere Person pflegt, kommt häufig an emotionale Grenzen. Es bleibt wenig Zeit, um eigenen Interessen nachzugehen. Viele Pflegende fühlen sich isoliert und oft fällt es ihnen schwer, über die eigene Situation zu sprechen, wenn das Gegenüber selbst noch nicht gepflegt hat und so die Belastung evtl. nicht nachvollziehen kann.
Selbsthilfegruppen und Gesprächskreise für pflegende Angehörige bieten die Möglichkeit, sich offen mit anderen Betroffenen auszutauschen und Erfahrungen in einer vertrauensvollen Atmosphäre zu teilen.
In vielen Städten und Gemeinden gibt es entsprechende Selbsthilfegruppen. Informieren Sie sich dazu online oder kontaktieren Sie eine Pflegeberatungsstelle.
Wenn Sie sich dazu entschieden haben, einen nahestehenden Menschen zu Hause zu pflegen, haben Sie die Möglichkeit, verschiedene finanzielle Hilfen der Pflegeversicherung in Anspruch zu nehmen.
Die bekannteste finanzielle Unterstützung für pflegende Angehörige in Deutschland ist das Pflegegeld. Diese monatliche Geldleistung wird direkt an den pflegebedürftigen Menschen bzw. an den Pflegenden ausgezahlt. Die Höhe des Pflegegeldes variiert je nach Pflegegrad und kann zwischen 316 Euro und 901 Euro pro Monat betragen.
Zusätzlich steht Pflegebedürftigen, die zuhause gepflegt werden, der sogenannte Entlastungsbetrag zu. Es handelt sich dabei um einen einheitlichen Zuschuss in Höhe von 125 Euro im Monat.
Darüber hinaus gibt es weitere finanzielle Unterstützungen für pflegende Angehörige, wie beispielsweise für Pflegehilfsmittel oder Zuschüsse für Umbaumaßnahmen. Es lohnt sich, sich bei der Pflegekasse oder der Webseite des Bundesgesundheitsministerium über alle Möglichkeiten zu informieren.